Schlauchmaterialien: Die einzelnen Schlauchbootmaterialien im Überblick

Ein hochqualitatives Schlauchboot sollte in jedem Falle aus mehreren Schichten Material bestehen: So sollte die mittlere, wasserdichte Lage bestenfalls aus dem Stoff Neopren gefertigt sein, welcher auch bei Taucheranzügen eingesetzt wird. Das äußere sowie innere Material eines hochwertigen Schlauchbootes besteht meist aus Hypalon oder Polyurethan. Diese Materialien werden verwendet, um den eigentlich wichtigen Stoff, den Neopren zu schützen. Zusätzlich sind Polyurethan und Hypalon zu 100% Gasdicht und können somit auch Benzin oder anderen vergleichbar reizenden Stoffen standhalten. Einige Schlauchboote sind mit zusätzlichen Lagen Carbon und anderen geheimen Lagen beschichtet: Diese speziellen Schlauchboote sollen sogar kugelsicher sein und werden im Militärwesen eingesetzt.

Folien aus Kunststoff (Plastik)
Für ein spaßiges plantschen am nahe gelegenen Ufer oder im heimischen Pool ist ein Badeboot durchaus zu empfehlen. In der Herstellung ist Plastik sehr günstig, jedoch kann der Stoff nicht für hochwertige Schlauchboote verwendet werden, denn er ist nicht gasdicht. Schlauchboote aus diesem Stoff sind in der Regel sehr günstig anzutreffen, jedoch sollten diese, wie eine Badematratze behandelt und keinesfalls als richtiges Boot verwendet werden.

Polyethylen – Ein beliebtes Rumpfmaterial bei Badebooten
Polyethylen wird vor allem bei kleinen Badebooten eingesetzt und wird als Rumpfmaterial verwendet. Zwar sehen Schlauchboote mit einem harten Polyethylenboden auf den ersten Blick faltbar aus – sie sind es jedoch nicht. Diese Boote lassen sich nicht entleeren und auch nicht aufblasen. Die leeren Räume im Schlauch sind übrigens mit einer Art Schaumstoff gefüllt, welcher das Boot treiben lässt, falls es zu einem Leck kommen sollte. Unter Seemännern wird dieses Badeboot jedoch nicht als Schlauchboot bezeichnet, denn es lässt sich nicht aufblasen und ist lediglich im Fachjargon des Laien ein Schlauchboot.

Polyvinylchlorid
PVC wird immer noch von einigen Herstellern verwendet, ist jedoch als Material nicht ganz unumstritten. Ein Schlauchboot aus diesem Material hält auch von Top Herstellern höchstens 20, wenn nicht „nur” 10 Jahre. Das PVC Material verdrängt mit der Zeit die Chemikalie, welche das Plastik hart behält und wird mit der Zeit dementsprechend brüchig. Pflegetipp: Es sollte vermieden werden Schlauchboote mit PVC Beschichtung der direkten UV-Einstrahlung auszusetzen. Des Weiteren sind Temperaturen über 15°C ebenfalls schädigend für das Stoffgewebe. Wer sein PVC Schlauchboot also nicht allzu oft benutzt und auf die oben genannten Tipps achtet, kann die Lebenszeit seines Schlauchbootes um weitere 5 Jahre verlängern (je nach Modell und Qualität des Bootes). PVC ist zwar günstig in der Herstellung und gerade deshalb auch sehr lukrativ für Schlauchboot-Hersteller, jedoch ist PVC alles andere als umweltfreundlich. Die Weichmacher im Schlauchstoff entweichen auch außerhalb des Wassers und auch die Entsorgung von altem PVC kontaminiert die Erde zusätzlich.

Hypalon
Was das Preis-/Haltbarkeitsverhältnis angeht, so kann ein Schlauchboot aus Hypalon wärmstens empfohlen werden. Während sich langsam auflösender PVC und anderer Kunststoff bereits nach einigen Jahren das Schlauchboot wertlos machen, hält Hypalon bei guter Behandlung mehrere Jahrzehnte. Schlauchboote aus Hypalon werden in mehreren Lagen gefertigt. Neben 100%igen Neoprenschichten in Kombination mit dem Hypalon Gummi darüber, ist das Schlauchboot anschließend nicht nur sicher und besitzt eine hohe Lebensdauer: Schlauchboote aus Hypalon sind zwar teuer, jedoch halten sie praktisch ein Leben lang und man hat etwas Wertiges im Haus, bzw. auf hoher See.

Polyurethan
Mehrere Lagen Neopren über Polyurethan und andersherum machen ein Schlauchboot zwar sehr stabil und bei besonders guter Verarbeitung quasi stich- und schussfest, jedoch ist diese Materialkombination des Schlauches sehr schwer zu reparieren. Selbst bei guter Pflege halten derartige Schlauchboote laut Expertenmeinungen ca. 15 Jahre. Wer sich ein derart teures Boot anschafft sollte auch im Hinterkopf behalten, dass ein neuer Schlauch für das Boot nahezu die Hälfte eines neuen PU Schlauchbootes kosten kann.

Schlauch
Ganz egal was sich in der Industrie alles verändert und welche Innovationen gemacht werden: Für die meisten Laien sind auch Badeboote und andere aus „Gummi” gefertigten Materialien immer noch Schlauchboote. Doch wird Gummi als solches zur Fertigung von Schlauchbooten überhaupt noch eingesetzt? Da die chemische Industrie im Laufe der Jahre wesentlich bessere Gemische zur Herstellung von Schlauchbootschläuchen erforscht hat, wird Gummi nicht mehr verwendet. Vielmehr wird nun auf synthetische Gemische mit wesentlich hydrophobischeren und insgesamt besseren Wasseroberflächeneigenschaften gesetzt.

Neopren
Vor allem im Tauchsport wird ein Stoff so oft eingesetzt wie kein anderer: Neoprenanzüge sind vor allem im Urlaub sehr beliebt, denn wer schon einmal in einem Neoprenanzug tauchen war, kann sehr gut nachvollziehen wieso das so ist. Da Neopren als alleiniges Material nicht besonders strapazierfähig ist und externe Einflüsse, wie Kälte oder Wärme sehr schnell übertragen kann, werden Schlauchboote immer in Kombination mit anderen Stoffen gefertigt. So wird der Neoprenstoff in der Schlauchschicht weitestgehend mittig platziert, damit dieser durch PU, Hypalon oder anderen Stoffen ummantelt und somit geschützt agieren kann. Ein Schlauchboot welches also den Neoprenstoff als äußerste oder innerste Ummantelung aufweist, ist entweder ein Produktionsfehler oder aber einfach nicht existent.

Sonstiges Material
Es sollte immer bedacht werden, dass die Materialien die zur Fertigung eines Schlauchbootes verwendet wurden an bestimmten Stellen schneller verschleißen als an anderen. Das bedeutet im Klartext, dass mehrere Schichten PVC, Neopren und Hypalon oder ähnliches die Stabilität entscheidend erhöhen würden, die Bruchgefahr des Stoffes jedoch ebenfalls gegeben wäre. So wird ein Schlauchboot nach der Benutzung von den meisten Nutzern zusammengefaltet und das jedes mal.

Nun sollte man sich vor allem die Stellen vor Augen halten, die jedes mal einknicken müssen. Diese weisen einen sehr hohen Verschleiß auf und innere Stoffe könnten dabei sehr leicht abreiben und undichte Stellen aufweisen. Sollte man sich also für ein Schlauchboot mit extra vielen Schichten, bzw. Materialien entscheiden, so muss unbedingt gesagt werden, dass diese sehr schnell undicht werden. Der Grund dafür ist die unterschiedliche Dichte der Materialien: Während ein Hypalon – Neopren – Hypalon Schlauch noch relativ einfach zu reparieren wäre, würde ein PU – Neopren – PU Stoff irreperabel. Beim knicken des Stoffes (beim zusammenfalten) muss das Material sich jedes Mal anders anordnen und löst sich somit von dem anderen Material. Vor allem weil die meisten Leute Ihre Schlauchboote an der selben Stelle knicken, wenn es wieder zusammengefaltet wird, resultiert dies in einen enormen Verschleiß an den entsprechenden Stellen.